Gastvortrag von Onur Erdur am Do. 24.04.

Die koloniale Dimension gesellschaftskritischer Theorien – Überlegungen am Beispiel der French Theory
Die sogenannte French Theory von Autoren wie Michel Foucault und Jacques Derrida gilt als wichtige Errungenschaft kritischer Kultur- und Gesellschaftswissenschaften. Jedoch scheint es in dieser Kritik ein Ungedachtes zu geben: Viele Autoren dieser Denkrichtung verbrachten einen zum Teil wichtigen Teil ihres Lebens in den französischen Kolonien Nordafrikas. Wie hat diese koloniale Biographie das Denken der French Theory geprägt? Welche Leerstellen und Bias sind durch diese Bezüge entstanden? Und was können wir heute daraus für kritisches Denken lernen?
Vortrag von und Diskussion mit Onur Erdur (wissenschaftlicher Mitarbeiter für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und im Sommersemester 2025 Vertretungsprofessor für Neuere und Neueste Europäische Geschichte an der Europa-Universität Flensburg). Er ist u. a. Autor von Schule des Südens. Die kolonialen Wurzeln der französischen Theorie (2024) und Die epistemologischen Jahre. Philosophie und Biologie in Frankreich, 1960-1980 (2018). Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit Decolonize Wuppertal.
Wann: Donnerstag, 24. April 2025 um 18 Uhr
Wo: Café Swane (Luisenstraße 102A, 42103 Wuppertal)
Organisation: Dr. Kolja Lindner (Maurice Halbwachs-Gastprofessur 2024/25)